Ein internationaler Wettbewerb in Riva am Gardasee, da wollen wir hin. Und damit es sich richtig lohnt, singen wir dort nicht nur in einer Kategorie, sondern gleich in zwei. Eine Mammutaufgabe, die an Probenarbeit und Organisation vor uns liegt.
Aber schnell hat sich das “Team-Riva” gefunden und geplant und organisiert und bestellt und besichtigt und und und. Förderungen wurden beantragt und bewilligt, Lieder einstudiert, Urlaubsanträge eingereicht. Die Vorfreude steigerte sich stetig. Am 12. Oktober spät abends war es dann endlich soweit. Der Bus stand bereit, alles wurde eingepackt und los ging es –bestens versorgt mit gutem Essen, warmen Decken und neuen Hoodies.
Freitag, 13. Oktober
Als wir im Morgengrauen dann die ersten Berge aus dem Fenster sehen konnten, war die Freude greifbar. Endlich angekommen, machten wir bereits mit dem Rattern unserer Trolleys auf uns aufmerksam – Riva, You’N’joy ist da! Wir durften unsere Zeit in Riva in einem schönen Altstadthotel verbringen, dessen Dachterrasse uns einen einmaligen Ausblick auf Riva und den Gardasee bot.
Der Freitag galt dem Ankommen und Erkunden des Ortes. Am Nachmittag versammelten wir uns dann gemeinsam mit allen anderen teilnehmenden Chören aus vielen Ländern zur Eröffnungsparade und zogen singend durch Riva – alle sollten schließlich wissen, dass die nächsten Tage hier voll von Gesang sein werden (das waren sie auch 😉 ). Beim Eröffnungskonzert am Abend konnten wir uns schon einmal mit dem Auftrittsort, der Chiesa san Guiseppe, vertraut machen und die Vorfreude auf unsere Darbietungen auf der Bühne wuchs weiter.
Samstag, 14. Oktober
Der Samstag – unser Auftrittstag. Der Tag, auf den wir lange hingefiebert und gearbeitet haben. Nach dem guten Frühstück ging es los zum Einsingen und Ansingen unserer Stücke. Matthias versorgte uns mit letzten Tipps. Und am Nachmittag war es dann endlich soweit. Um 15.30 Uhr sangen wir in unserer gewohnten Kategorie M folgende Stücke:
- Not ready to make nice
- Hymn of Axciom
- Skyfall
- Stitches
Nach dem Auftritt ist vor dem Auftritt
Runter von der Bühne, draußen sammeln und die erste Anspannung fallen lassen, aber nicht alle Spannung verlieren. Gleich waren wir wieder dran. Um 16:15 Uhr zeigten wir unser Können in der Kategorie B1, der gemischten Chöre und waren gespannt, wie wir wohl im klassischen Bereich abschneiden würden. Unsere Stücke hier waren:
- Nearer my god to thee
- Tenebrae
- Nyon Nyon
Und dann durfte nach dem Abgang von der Bühne endlich die Anspannung abfallen und Freude und Stolz Platz machen. Wir haben es geschafft. Abends hallte unser Gesang von der Dachterrasse über die Dächer Rivas, klirrende Weingläser und viel Lachen und Geschwätz untermalten dies. Später machten wir uns noch auf zum Piazza Garibaldi und sangen, lachten und tranken hier noch bis spät in die Nacht hinein.
Sonntag, 15. Oktober
Nach einem guten Frühstück hielt der Sonntag ein besonderes Highlight für uns parat: ein Fotoshooting auf der Bastione von Riva sul Garda, ein Überbleibsel einer venezianischen Festungsanalge aus dem 16. Jahrhundert, die etwa 200 Meter über dem Gardasee thront und eine wunderbare Aussicht bietet. Wir wurden fotografiert, sangen und saugten die Aussicht in uns auf. Hier erreichte uns die Nachricht, dass wir für den Großpreiswettbewerb am Abend als einer der sechs besten Chöre des gesamten Wettbewerbes nominiert worden sind und wir ein weiteres Mal unser Können mit den Liedern “This ist me” und “Celtic dance” unter Beweis stellen durften – eine wunderbare Ehre, die uns zuteilwurde. Anschließend wurde es dann ernst, sogar per Livestream verfolgten unsere treuen Fans zuhause die Preisverleihung – danke an Laura, die das ganze Spektakel mit ihrem Handy übertragen hat.
Wir haben tatsächlich beide Klassen gewonnen! Und das mit einem Golddiplom – einmal Level 2 und einmal Level 3!
Voller Euphorie ließen wir diesen Abend in der Altstadt von Riva ausklingen, wo wir ausgelassen mit unseren norwegischen Konkurrenten sangen und den Sieg feierten.
Montag 16. Oktober
Mit einer wundervollen Panoramawanderung am Gardasee, sollte der Montag einen würdigen Abschluss einläuten. Mit jedem Schritt konnten wir eine neue, zauberhafte Aussicht aus einem neuen Blickwinkel auf den See genießen. In Tòrbole angekommen, stärkten wir uns mit einer echten, italienischen Pizza, bevor wir uns mit dem Bus auf zu dem Bio-Bauernhof Agrisalus machten. Hier wurden wir mit regionalen Köstlichkeiten und leckerem Wein verwöhnt und erhielten Einblick in die ökologische Landwirtschaft. Unser letzter Abend war nun angebrochen, den wir gemeinsam auf der Dachterasse genossen und alle schönen Momente noch einmal in uns aufsaugten.
Dienstag, 17. Oktober
Unserer Rückreise am Dienstag sorgte dafür, dass wir ein weiteres besonderes Erlebnis auf unsere Liste schreiben konnten. Dank einer Vollsperrung konnten wir unseren “Celtic Dance” mitten auf der Autobahn zum Besten geben und den anderen wartetenden Autofahrern so die Wartezeit etwas versüßen. Spätabends kamen wir zurück in Lindenholzhausen mit zahlreichen tollen und unvergesslichen Erlebnissen zusätzlich in unserem Gepäck an.
